Das Google & Huawei Debakel

Das Google & Huawei Debakel
Mobile Event App Team

Anhaltende Spannung zwischen der US-Regierung und China führten im Mai zu Maßnahmen, die Huawei unter erheblichen Druck setzten. Dem Verdacht der Spionage zufolge wurde China’s größter Anbieter für Telekommunikationsartikel auf die „Entity Liste“ gesetzt, wodurch die Zusammenarbeit zwischen amerikanischen Unternehmen und dem Technikriesen stark einschränkt wird. Google musste daraufhin die Handelsbeziehungen mit Huawei einstellen.

 

Auswirkungen auf Endnutzer

Die Folgen dieser Maßnahmen betreffen alle Huawei Geräte. Dies gilt ebenso für Produkte des Tochter-Unternehmens „Honor“. Bestandsmodelle, also Hardware, die bereits vor dem Eklat auf den Markt kamen, werden nur gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Da bestehende Smartphones bereits eine Google-Lizenz erhielten und diese nicht entzogen wird, ist die Funktion der üblichen Google-Dienste und Apps gewährleistet. Sollte ein Gerät auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden, bedeutet dies ebenfalls keinen Verlust an Funktionalität. Grundlegend werden Endnutzer keine funktionale Einschränkung für Bestandsgeräte feststellen. Die einzige relevante Änderung betrifft das Ausspielen zukünftiger Updates. Dazu später mehr.

Schwieriger ist die Sachlage jedoch für Neuerscheinungen. Das Mate 30 Pro und das Foldable Mate X zum Beispiel werden keine Google-Lizenz erhalten. Dadurch geht die Nutzung der Google-Dienste verloren. Der Google Playstore ist somit nicht verfügbar und üblich vorinstallierte Programme wie Maps, Youtube oder Hangouts werden ebenfalls vergeblich gesucht. Google-Mobile-Services (GMS) sind ebenfalls davon betroffen. Beispiele hierfür sind Google-Play-Protect, die Cloud Infrastruktur, Push-Nachrichten und der allseits beliebte Google Login.


Die Nutzung von Play Store Apps wird dennoch möglich sein, auch wenn dies einige Nachteile mit sich bringt. Über den manuellen Download von APK’s, also der Installations-Datei einer App, können sich Whatsapp und Co. schnell auf dem Telefon einrichten lassen. Nachteil sind zum Beispiel Sicherheitsrisiken, da APK’s auch Schadcode enthalten können. Hier sei also Vorsicht geboten. Ist die APK installiert muss der Nutzer sich zusätzlich darum kümmern immer die aktuellste Version herunterzuladen, um Bugs zu vermeiden und mögliche Sicherheitslücken zu schließen. Aufgrund der Abkapselung zum Play-Store ist außerdem zu bemerken, dass ein reibungsloser Betrieb selbstinstallierter Apps grundsätzlich nicht gewährleistet ist. Weiter wäre die Nutzung eines alternativen App-Stores wie F-Droid möglich. Zusätzlich bringt Huawei mit seiner „AppGallery“ (Siehe Bild) einen eigenen App-Store auf seine Geräte. Dieser wird zwar nicht so umfangreich wie der Play Store sein, stellt aber dennoch eine offiziell unterstützte Alternative zu den bisherigen Lösungsansätzen dar.

 


 

Android Updates

Ab 19. November wird das automatische Ausspielen von Android Updates auf Huawei-Geräten beendet. Dies betrifft nicht nur Bugfixes sondern auch Sicherheitsupdates. Die Updates werden jedoch etwas später über das AOSP (Android-Open-Source-Project) veröffentlich und können dann von dort durch Huawei an die Endnutzer verteilt werden. In diesem Sinne werden Updates nicht ausgesetzt, sondern nur verzögert. Nichts desto trotz stellt diese erst nachträgliche Versorgung mit Updates ein Risiko für den Kunden dar.


 

Folgen für die MEA

Wie schlagen sich diese Änderungen also auf die Mobile Event App nieder? Da Bestandsgeräte primär nur von den nachgereichten Updates berührt werden, sind an dieser Front keine Einschränkungen für den App-Gebrauch zu erwarten. Wie bereits erwähnt werden hauptsächlich Neuerscheinungen Probleme mit App-Funktionalitäten haben. Die MEA kann ohne Google Play Store zum Beispiel nicht einfach auf dem Gerät installiert werden. Eine Veröffentlichung über die Huawei App Gallery ist ebenfalls nicht vorgesehen.

Die Mobile Event App wird, wie bisher auch, über die Enterprise-Lösung genutzt werden. Hierdurch lässt sich die App intern über eine eigene Seite oder APK Download-Link leicht verteilen. Auch ein Ausspielen über MDM-Software kann hierfür vorgesehen werden. Die Funktionen von Google Maps, Push-Nachrichten und Youtube sind jedoch nicht gewährleistet. Youtube und Maps werden sich jedoch über den Browser verwenden lassen können.


Grundsätzlich birgt der Konflikt der beiden Supermächte für Bestandsgeräte keine größeren Veränderungen. Die zukünftige Anschaffung von Huawei-Geräten ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da nicht abzusehen ist wie lange die bestehenden Spannungen zwischen den USA und China noch anhalten werden. Die plazz AG versucht jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die jeweiligen Gegebenheiten einzugehen, um seinen Endnutzer immer die bestmögliche User Experience der Mobile Event App zu ermöglichen.

 

Artikel-Quelle
https://t3n.de/